Zwei Kultstätten in Kempen
Cornelius im Chorgestühl der Marienkirche
St. Tönis gehörte bis 1454 zu dem etwa 8 km nordwestlich gelegenen Kempen. Dort ist in der Propsteikirche St. Mariae Geburt - Grundsteinlegung 1200, später im gotischen Stil umgebaut und vergrößert - das eichene Chorgestühl aus dem Jahre 1493 von besonderem Rang. In den Kunstdenkmälern des Kreises Kempen, (Herausg. Paul CLEMEN, 1891) heißt es hierzu: "Durch die Schönheit der Verhältnisse und die sorgfältige Ausführung der nicht überreichen Ornamente steht das Gestühl unter den niederrheinischen Arbeiten in der vordersten Reihe". An den vier Enden befindet sich jeweils als Basrelief ein Heiliger. Auf der rechten Seite sind es Gregorius und Hieronymus, auf der linken Seite Hubertus und Cornelius. Die Darstellung zeigt Papst Cornelius mit Mitra, in der Rechten das Horn haltend, in der Linken einen Stab, bei dem anscheinend am oberen Ende das Papstkreuz abgebrochen ist.

Früher auch in St. Hubert verehrt
Auch in einem anderen Ortsteil von Kempen wurde früher Cornelius verehrt, und zwar zusammen mit dem hl. Hubertus. Die dem hl. Hubert geweihte Pfarrkirche von Kempen-Sankt Hubert, steht auf einem sechs Morgen Gemeindegrund umfassenden Asyl, das 1446 durch den Kölner Erzbischof geweiht wurde. Ursprünglich stand dort eine Kapelle, von der 1450 der damalige Kempener Pfarrer schrieb, sie sei "zu Ehren der Gottesmutter Maria und der Heiligen Hubertus, Antonius, Cornelius, Bernhard wie mehrerer anderer Heiligen errichtet und geweiht" worden ("ad honorem Dei genitricis Mariae sanctorumque Huberti, Antonii, Cornelii, Bernardi et quam plurimum aliorum sanctorum ... erecta et dedicata exstitit", zitiert nach CLEMEN, Kunstdenkmäler des Kreises Kempen, 1891).
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