Andere Länder noch zu entdecken
Wie weit es eine Cornelius-Verehrung in den Ländern gibt, die vorstehend nicht behandelt sind, bleibt offen. Östlich von Deutschland dürfte nicht viel zu erwarten sein, da schon in Deutschland selbst nach Osten hin die Cornelius-Kultstätten sehr stark abnehmen. Wie Prof. Zender ausführt, haben bei der Kolonisation des Ostens Siedler aus dem westdeutschen Raum nur sehr begrenzt die Verehrung ihrer angestammten Heiligen fortgesetzt. Allerdings ist in Polen und Ungarn Cornelius als Vorname nicht unbekannt.
Dagegen ist oder war der Cornelius-Kult in der deutschsprachigen Schweiz als Teil des alemannischen Raums weit verbreitet. Prof. Zender zählt 22 Orte auf, nämlich Allerheiligen, Altdorf/Elsaß, Burg Baldegg, Beromünster, Birklingen, Blaubeuren, Ellwangen, Engelberg, Freising, Grönenbach, Lipbach, Murbach, Petershausen, Regensburg, Rheinau, St. Gallen, Schaffhausen, Valeria, Weißenau, Zürich, Zwettl und Zwiefalten.
Möglicherweise findet sich etwas für die Zeit vor der Reformation in Skandinavien. Für Dänemark führt Prof. Zender zwei Minoritenkirchen mit Cornelius-Reliquien auf: in Kopenhagen mit Reliquien vom Oberarm (de lacerto sti Cornelii) und in Roskilde zusammen mit denen des hl. Cyprian.

Auch in Portugal wenig Cornélio
In Portugal scheint die Lage ähnlich wie in Spanien zu sein. Der Name Cornélio für das lateinische Cornelius ist zwar vom Kanon der Messe und aus der Bibel bekannt, aber als Vorname ebenso ungebräuchlich wie Cornélia. Der Verfasser hat von einer Verehrung des heiligen Papstes Cornelius nichts entdecken können. Gegenüber Spanien besteht aber ein Unterschied durch die unterschiedliche Sprache. Im Portugiesischen wird Cornélio mit einem Akzent über dem e in der zweiten Silbe geschrieben, andernfalls würde nach den portugiesischen Ausspracheregeln das i in der vorletzten Silbe betont. Auch die Aussprache ist etwas anders: Das o am Ende wird wie u gesprochen, wodurch es der lateinischen Urform wieder näher kommt.

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