Pfarrkirche St. Cornelius und Cyprian in Mittelbiberach
Stift Buchau war Patronatsherr
Mittelbiberach liegt im Landkreis Biberach an der Riß in Baden-Württemberg. Die am Rotbach auf 564 m Höhe gelegene Ortschaft ist wahrscheinlich um die Mitte des 13. Jahrh. von dem etwa 3 km entfernten Biberach aus gegründet worden. Möglicherweise hatte hier schon vorher ein Meierhof des etwa 13 km westlich gelegenen Damenstiftes Buchau bestanden. Die Pfarrkirche St. Cornelius und Cyprian liegt auf dem Abhang oberhalb des Rotbaches nahe bei einem Schloss aus dem 16. Jahrh., heute im Eigentum der Grafen von Brandenstein-Zeppelin. Bis 1351 gehörte die Kirche zum Stift Buchau, das auch der Patronatsherr war.



Die aus der Zeit um 1600 stammende Pfarrkirche von Mittelbiberach. Grundlegung des Turms Mitte des 13. Jahrh. (Foto Okt. 1992).



Wann die schon für 1275 bezeugte Kirche den beiden Heiligen geweiht wurde, ist unbekannt. Einem Schreiben des Diözesanarchivs der Diözese Rottenburg-Stuttgart vom 28.9.1992 zufolge sind die beiden Schutzheiligen erst für 1615 über eine Glockeninschrift gesichert. Wegen der engen Verbindung zum Stift Buchau, wo die beiden Heiligen schon sehr früh verehrt wurden, ist davon auszugehen, dass dort der Ausgangspunkt für ihre Verehrung in Mittelbiberach liegt.

Spätbarocke Statuen der Patrone
Das Erdgeschoss des Kirchturms, dessen Grundlegung spätestens um die Mitte des 13. Jahrh. erfolgte, ist aus Natursteinen gefügt. Der heutige Bau stammt im wesentlichen aus der Zeit um 1600. Im Jahre 1980 wurde die Kirche restauriert.



Cornelius-Statue über dem Hauptaltar aus der Zeit um 1750. Der Heilige hält in der Linken einen Palmzweig (Foto Okt. 1992).



Auf der Wand über dem Hauptaltar befinden sich heute die spätbarocken Statuen von Cornelius und Cyprian. Sie sollen aus der Zeit um 1750 stammen und könnten von Johann Ruez angefertigt sein (Kleiner Kunstführer Nr. 1706 des Verlags Schnell von 1988). Der etwa lebensgroße Cornelius mit goldener Tiara und goldenem Gewand trägt in der Rechten den Papststab und in der Linken einen Palmzweig, der einen Märtyrertod anzeigen soll.
Auf dem Kriegerdenkmal neben der Kirche für die Gefallenen des 1. Weltkrieges ist auch ein Kornelius Kösler aufgeführt. Anscheinend war also auch dort früher der Name des Kirchenpatrons als Vorname gebräuchlich.
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